11. DEZ 2020
Ausstellungswerke präsentieren: Sarah Al-Issawi, Lukas Asal, Oliver Barišić, Alisa Gabler, Caroline Jäger, Sonja Konen, Jonas Kreile, Klara Leidl, Nico, Rebecca Pape, Pascha Port, Nicholas Spegel, Leonie Stief, Simona Weigl, Ida Zimmermann
Sponsoren: Firma Sattler, Getränkemarkts Gabler, Firma MMS Strobl, Firma Sound-Concept, Firma Allroundservice Graf, Firma Bergér
Vertreten durch: University Art Gallery
Kuratiert von: Lukas Asal, Klara Leidl
Fotografie und Film: Klara Leidl
Die Ausstellung concrete blue hat die Farbe Blau zum Thema. Sound, Bewegung und Poetry treffen auf Malerei, Zeichnung und Skulptur. Die künstlerischen Werke sind eine Reaktion auf Impressionen und Nuancen von Blau. Fremde Räume in felsiger Landschaft zeigen eine neue blaue Welt. Visuelle und akustische Eindrücke sowie kulturelle Erfahrungen fließen unmittelbar in die Kunstwerke mit ein. Die Ansätze dabei sind sowohl rational als auch emotional gewählt. Entstanden ist ein Spektrum, das Blau nicht nur in seiner Farbvarietät zeigt.
Der Steinbruch Bergér liegt oberhalb Eichstätts in der Nähe von Harthof. Die schneebedeckte, schroffe Steinlandschaft erscheint in ihren Braun-, Ocker- und Beigetönen wie gemalt.
Das feine Holz des Kistenensembles ähnelt den Strukturen in dessen Umgebung und verschmilzt geradezu mit ihrer Farbigkeit. Als Pendant hierzu sehen die Betrachterinnen und Betrachter hier und da die Farbe Blau herausblitzen. Ihre Präsenz scheint die Antwort auf die Suche nach einem Farbkontrast zu den warmen Tönen der Steine zu sein.
Unter anderem sind die Blautöne Aquamarine4, CornflowerBlue, DodgerBlue3, und SkyBlue in Lukas Asals Werk BLUE CUBES vertreten. Dabei müssen die Kuben der Installation nicht blau gefärbt sein, um die Farbe zu definieren.
Die Landschaft, in der die Kunstwerke für Fotografien inszeniert wurden, ist roh und felsig. „Bei der Gestaltung meiner Skulpturen bin ich inspiriert von den dünnen Scheiben des Plattenkalks im Steinbruch“, erklärt Klara Leidl zum Werk Absence of blue. Inmitten des Steinbruchs stehend, lässt es sich kaum vorstellen, dass einst ein Ozean die Gegend bedeckte.
Das Meer wird in dem politischen Stück Geflüchtete von Sarah Al-Issawi zum Thema. Dieses konfrontiert die Hörerinnen und Hörer auf emotionale Weise mit fast vergessen Szenen, die aktueller denn je sind.
Neben der Audio-Installation liegen aufgestapelt blaue Flaschen und Fotografien als Zeugnis einer sorglosen, exzessiven Nacht. Die Arbeit After a blue night von Simona Weigl und Ida Zimmermann fordert die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung auf, sich selbst zu reflektieren.
Ein Spiegelbild der Seele könnte in Alisa Gablers Three Shades of feeling blue gefunden werden. Das Werk visualisiert Unterhaltungen mit verschiedenen Personen über Melancholie.
Emotionale Höhen und Tiefen finden Ausdruck in einer Tanzperformance mit dem Titel Fühl dich frei von Caroline Jäger zum Lied Perfect Blue von Elle Valenci.
Die Klavierimprovisation A blue world von Nico wird von dem Wunsch angetrieben, sich frei zu fühlen und loszulassen. Dies nimmt Klara Leidl in ihrer digitalen Malerei zur Musik auf.
Beat und Sound geben Jonas Kreiles Musik absolute Ausdrucksform, während Lukas Asals Siebdruckcover zum Soundtrack ConcreteBlue eine Anspielung auf dessen Ursprung ist.
Die Quelle der Inspiration des eigenen Kunstwerks kann mit dem Ursprung selbst übereinstimmen. Die Essenz von Blau findet in Pascha Ports Gemälde Untitled Ausdruck. Natur und Verfall durchwalten Sonja Konen und Oliver Barišićs zyan-blaue Drucke mit dem Titel Blaupause und formen Nicholas Spegels Zeichnungen, betitelt Surreale Formen, die mit “ins Blaue zeichnen” beschrieben werden können.
Die blaue Seite eines Radiergummis soll Spuren löschen. Aber hält der Radiergummi sein Versprechen? Finden Sie es heraus in Leonie Stiefs Werk Elefant im Raum.
Begleitet sind die Werke von literarischen Beiträgen, die Rebecca Pape in Konversationen mit den Ausstellenden kreierte.
Werke
[Abb. 2] Lukas Asal, Klara Leidl
[Abb. 3] Sarah Al-Issawi
[Abb. 4] Klara Leidl
[Abb. 5] Pascha Port
[Abb. 6] Oliver Barišić, Sonja Konen
[Abb. 8] Oliver Barišić, Sonja Konen